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Von Norddeutschland auf die Gompm Alm – Ein „Umzug“ mit Abenteuer steht bevor

Ein Umzugskarton und eine Entscheidung – mehr braucht es manchmal nicht für ein großes Abenteuer! Von Norddeutschland auf die Gompm Alm: Zwischen Umzugschaos, Abschiedsschmerz und Vorfreude beginnt für mich ein neues Kapitel. Komm mit auf die Reise und erfahre, wie sich der Norden in den Bergen schlägt!

Weiter geht es. Es ist März. In Deutschland läuft bereits die „heiße Phase“ der Umstrukturierung und auch mein Abenteuer beginnt wie viele große Abenteuer nun mal beginnen: mit einer Entscheidung und einem Umzugskarton.
Ich stand in meinem norddeutschen Zuhause, mitten im Alltag. Es war ein Freitag. Die E-Mail-Flut in meinem Postfach nahm so langsam zum Wochenende hin ab, und so schweiften auch meine Gedanken dahin ab, was ich dieses Wochenende wohl tun könnte, außer noch ein paar Dinge für meinen Betrieb zu erledigen. Ich hatte im Kalender ein freies Wochenende stehen – das ist purer Luxus und ein seltenes Gut. Daher würde man ja gerne etwas Besonderes und Schönes machen wollen.
Bevor ich aber weiter träumen konnte, fiel mir ein, dass ich jetzt nicht mehr soooo häufig hin- und herfahre und es somit höchste Zeit wäre, schon die ersten Sachen zu packen, die auf der Gompm Alm benötigt wurden.
Diese Erkenntnis endete dann kurz in einer inneren Mischung aus Euphorie und Panik. Schnell wurde mir bewusst, dass Dinge aus dem Büro mit müssen. Viele Dinge. Möbel wären auch nicht schlecht. Der Thermomix (… wir haben eine besondere Beziehung zueinander …). Hundezubehör für Training und Co., Bücher – unbedingt Bücher –, mein Boxsack, Klamotten, ja, vor allem die Sommersachen, aber auch die Wintersachen, weil oben auf dem Berg zum Skifahren … Einrichtungsgegenstände für die Alm, Technik, Werkzeug …
Fazit: Ich muss mein (fast) gesamtes Leben in ein einziges Auto stopfen.
Die große Frage: Was kommt mit?
Schnell wurde also klar, dass sich das Wochenende wohl inhaltlich für mich schneller gefüllt hatte, als mir lieb war. Zumal ich gleichzeitig auf die Idee kam, nicht nur zu packen, sondern bei der Gelegenheit das Haus gleich mit zu entrümpeln. Kann ja nicht so wild sein. Minimalismus sieht schließlich immer so leicht aus …
Watt soll’s: Challenge accepted.
Norddeutschland versus Südtirol: 1. Kleidung
Versuchen wir mal, das Wesentliche einzupacken, nur das Wesentliche …
✅ Wanderstiefel statt gelbe Gummistiefel und High Heels
✅ Dirndl statt „Friesennerz“
✅ Kleidung für den Berg statt „sieht gut aus, hält aber nix aus“
… und schon haben wir das erste Problem: Ich habe nix zum Anziehen.
Mädels, ihr wisst, was ich meine!
Ich beruhige mich damit, dass ich in Meran einige Geschäfte gesehen habe, die auch schöne Sportbekleidung in den Größen XS führen. Bevor ich mir auf dem Berg den Hintern abfriere, werde ich wohl mal einkehren. Ich meine, so ist ja auch die Regel: Erst Sport shoppen, dann Sport machen.
Einiges spendete ich – mit einem wehmütigen Blick auf meine heißgeliebten Sneakers, die in den Bergen etwa so nützlich gewesen wären wie ein Regenschirm in einem Sturm. Obwohl ich ja auch diejenige bin, die mit Flip-Flops galant auf den Berg geht. Also, falls mich letztes Jahr jemand gesehen hat – das war ich.
Norddeutschland versus Südtirol: 2. Möbel – Mein Auto ist (k)ein Umzugswagen
Ich hatte ja einen Plan: Minimalismus. Nur die Dinge mitnehmen, die ich wirklich brauchte.
Ein Kinderspiel, oder?
Falsch.
  •  Mein geliebter Schreibtisch? Musste mit.
  • Mein elektrischer Flügel? Unverzichtbar. Allerdings gab es hier kein Happy End für uns.
  • Der riesige, gemütliche Sessel? „Den kann man doch bestimmt auseinanderbauen, oder?“ (Antwort: Nein.)
Nach einer hitzigen Diskussion mit mir selbst und mehreren Runden Tetris mit meinen Kartons landete schließlich – und zumindest gefühlt – das halbe Inventar meines alten Lebens in meinem Auto, und zwar gestapelt bis unters Dach. Alfons, mein Hund, lag derweil mit einem unbeeindruckten Blick zwischen einem Wanderrucksack und einer Kiste voller Gewürze. Egal. Ich war stolz, jeden Zentimeter meines Autos ausgenutzt zu haben.
Es kamen auch nur noch ein paar Nachzügler, die vergessen wurden und einfach nur noch auf die Kisten geworfen wurden: Bikini, drei Bücher, Getränke, Hundekörbchen … Hoffentlich hält mich keiner an …
Norddeutschland versus Südtirol: 3. Heimweh oder Fernweh
Oft werde ich auf fröhlichem Plattdeutsch gefragt: „Jo segg mal, hest Du denn keen Hemweeh?“ Eine berechtigte Frage. Die Antwort: Ich weiß es nicht. Das wird sich wahrscheinlich erst in ein paar Wochen zeigen. Momentan steigt die Vorfreude proportional zu den vielen To-dos auf meinen Checklisten und lassen mir somit keine Zeit zum Nachdenken. Erst mal machen.
Zur Vorsicht gibt es aber eine Heimweh-Kiste, in der schöne Erinnerungen an all die lieben Menschen stecken – Familie, Freunde und ganz wichtig: meine Mädels! (… die Nachbarinnen-Gang. Wir sind sechs Frauen mit den schönsten Ideen, und immer wird es lustig. @Südtirol: Mit Stolz präsentiere ich euch „meine Mädels“ im Oktober auf der Gompm Alm – allein die sind eine Reise auf die Gompm Alm wert. Also: Da viele liebe Menschen schon zugesagt haben, dass sie kommen – und: „Wenn Noorddüütsche seggt, dat se dat maakt, denn maakt se dat ok.“, hoffe ich, dass sich Heimweh in Grenzen hält, und: Mein Auto kennt auch den Rückweg!
Also, ihr seht – alles ist in der Mache und im Umbruch. Aber voller Abenteuerlust! „Abenteuer warten nicht – du musst sie suchen!“ In diesem Sinne: Ab auf die Alm!
Bis zum nächsten Mal.

Bis bald – Deine Tina